Im Grunde, ja im Grunde benötigt man keine speziellen Utensilien, um den BLW-Alltag zu bestreiten (mal abgesehen von einem guten Lappen). Und eigentlich pflege ich ja die Devise: weniger ist mehr. Denn ich finde, wenn es um unsere Kinder geht, wird sehr viel verfremdet und erfunden, was dem Lernen nicht unbedingt förderlich ist. Das beste Beispiel sind sogenannte Trinklernbecher, die mit besonderen Techniken verhindern, dass etwas daneben geht. Sicherlich verhindert man somit größere Kleckereien, aber ich finde den Lerneffekt für das Kind sehr gering. Wir haben von Beginn an normale Trinkbecher verwendet – ohne Griffe, Schnäbel, Luftlöcher oder andere Systeme. Das erfordert zu Beginn mehr Hilfe von uns und hat vielleicht auch ein bisschen mehr Kleckerei zur Folge, bietet aber den Vorteil, dass die Kinder von Beginn an trinken „richtig“ lernen. Den Inhalt richtig einschätzen, das Kippen und zum Mund führen üben, den Becher gerade halten und abstellen. Den einzigen Trinklernbecher den ich empfehlen kann, ist ein kleines Schnapsglas der Reihe Ikea, denn das passt hervorragend in Kinderhände ;)
Dennoch gibt es einige Dinge die unseren Breifrei Alltag, besonders unterwegs, vereinfachen. Ich möchte euch hier gern ein paar bewährte Hilfsmittel für die Kleinen vorstellen.
Diese Flaschen sind ideal für kleine Kinderhände. Sie sind schmal und durch den leichten Edelstahl gut festzuhalten. Zudem sind sie 100% BPA-frei und nachhaltig, da langlebig.
Die Pura kiki Flasche gibt es in verschiedenen Größen (150ml - 325 ml) und Ausführungen/Zubehör (Isolierung, Silikonhülle). Die Aufsätze bieten die Möglichkeit die Flaschen über einen langen Zeitraum zu verwenden. Ob Nuckel-, Trinklern- oder Sportaufsatz oder mit Deckel - sie wächst mit und passt sich an die Bedürfnisse des Kindes an. Ein weiterer Pluspunkt: fast jeder Aufsatz von anderen Nuckelflaschen passt in den Einsatz. Somit besteht die Möglichkeit die Flasche von Beginn an zu verwenden, um beispielsweise Pulvermilch zu füttern.
Ich möchte auf diese Flaschen nicht mehr verzichten. Eine große mit Wärmeisolierung ist für zu Hause und unterwegs und eine kleine ohne Isolierung ist für die Tagesmutter. Wir nutzen sie ca. seit dem 8. Lebensmonat. Erst durch die Nutzung dieser Flasche ist mir aufgefallen, wie sehr das Wasser nach Plastik schmecken kann, wenn man es aus Plastikflaschen trinkt.
Hier gibt's Pura Kiki Trinkflaschen ...
Die weichen Silikonflaschen mit einer Tülle sind wieder verwendbare Quetschbeutel. Sie sind mit verschiedenen Aufsätzen (Tüllen mit und ohne Auslaufschutz) und Größen (60ml – 237ml). Mit dabei ist immer ein kleiner Deckel, der die Flasche gut verschließt. Sie eignet sich hervorragend, um Kindern beispielsweise Obstmus unterwegs anzubieten. Die Kinder verstehen recht schnell, dass eine Kombination aus saugen und drücken das Obstmus zu Tage fördert. Die Flaschen sind leicht zu reinigen und spülmaschinenfest.
Unsere Flasche kam bisher noch nicht allzu oft zum Einsatz. Ich denke, dass sie sich erst ab einem gewissen Alter für die Kinder eignen. Das Material ist sehr weich und daher nicht leicht für ganz kleine Hände zu halten (mit Hilfe, ist es trotz alledem praktisch für unterwegs). Also eher etwas für ältere Babys (ca. 1 Jahr).
Hier gibt's die Sili Squeeze ...
Ja, die allseits beliebte ezpz Happy Mat darf nicht fehlen. Bis vor kurzem konnte man diese nur in den USA erhalten. Mittlerweile kann man sie in ausgewählten Geschäften auch in Deutschland erwerben.
Die Matten sind ebenfalls aus Silikon und lassen sich somit sehr einfach reinigen. Ein weiterer großer Pluspunkt ist die Unterseite, denn diese haftet auf wirkliche (fast) jedem Untergrund – selbst auf unserem Holztisch. Das bedeutet, dass die Matten beim Essen nicht verrutschen. Sie hat drei getrennte „Kammern“, welche besonders zu Beginn sehr nützlich sind, wenn man die einzelnen Gemüsesorten noch trennt.
Wir haben unsere ezpz Happy Mat viel und lange genutzt. Und weder bei der blauen noch bei der coralfarbenen Ausführung konnte ich Verfärbungen feststellen. Sie sind schnell abgewaschen oder in die Spülmaschine gepackt. Neben dieser großen, gekammerten Matte, bietet der Hersteller noch weitere Modelle an: happy bowls, mini matt, play mats und snack mats.
Mittlerweile wird sie nur noch selten genutzt, denn normale Teller werden bevorzugt. Die Anschaffung einer solchen Matte ist nicht ganz ohne. Die EzPz-HappyMat ist sehr schön und praktisch, aber kein „Must-have“.
Hier gibt's die EzPz-HappyMat ...
Eine günstige Alternative ist die Essmatte "Kleiner Pieps". Zu dieser Matte kann ich aber keine persönliche Einschätzung geben. Vielleicht kann das jemand von euch tun. ;)
Dieses Brett ist nicht nur als Unterlage für allerlei Aktivitäten gedacht, mit den austauschbaren Unterlagen kann man je nach Alter Zahlen oder dergleichen mit dem Kind üben.
So weit so gut – dieses Brett hat bei uns zu Beginn die größten Sauereien verhindert und wurde ohne die bunten Unterlagen verwendet.
Die ersten Monate war dieses Tablett im Dauereinsatz. Das Tablett ist transparent und misst ca. xx-xx cm. Die 4 sehr großen Saugnäpfe halten das Brett stabil auf fast jeder Oberfläche und verhindern ein verrutschen. Das Brett hat den entscheidenden Vorteil eines erhöhten Randes. Selbst umgeworfenen Flüssigkeiten blieben so auf dem Tablett und konnten einfach vergewischt werden. Zermalmte Brokkoliröschen, Kartoffeln, Birnen oder Bananen blieben auf dem Brett. Halleluja – ein echter Gewinn, gerade für die Anfangszeit.
Wir haben das Brett gebraucht gekauft, denn sie sind sehr teuer (eigentlich haben sie ja auch wesentlich mehr Funktionen ;)).
Hier gibt's die Stokke Table Top ...
Zu Beginn wird das Gemüse schonend gegart. Da man sich gerade zu Beginn nicht vorstellen kann, wie schnell diese Phase vorbei gehen kann, denkt man schon bald an die Anschaffung eines Dampfgargerätes oder eines (Sagen umwobenen) Thermo Mixes.
Wenn man nun schon immer und ständig sein Essen gart oder man mit dem Beginn der Baby Led Weaning Alters seine Leidenschaft dafür entdeckt und nicht mehr ohne eine derartige Delikatesse leben möchte, dann, ja genau dann, lohnt sich vielleicht solch eine Anschaffung. ;)
Meiner Erfahrung nach reicht ein einfaches Sieb und ein Topf mit Deckel. Das schon zum einen den Gelbbeutel und hat den Vorteil kein weiteres, unliebsames, riesengroßes Küchengerät verstauen zu müssen. Die Phase der gegarten Gemüsesticks geht vorbei.
TIPP: Gebacken schmecken viele Gemüsesorten sehr viel besser und Entwicklen deutlich weniger Bitterstoffe.
Braucht man nicht. Und auch wenn die älteren Generationen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn man dem Kind eine gewöhnliche Kuchengabel mit nicht abgerundeten Zacken gibt. Man braucht
es nicht. Keine Löffel mit extra langen Stil, mit seltsam geformten Enden, mit Knicken, Gabeln mit praktisch nicht existierenden Zinken…
Zunächst essen die Kinder mit den Händen. Es geht schnell und man kann seine Hände besser koordinieren als eine Verlängerung selbiger. Die Kinder merken mit den Händen ob das Essen warm oder
kalt, hart oder weich ist. Und das ist einfach nötig, um Erfahrungen zu sammeln. Um einschätzen zu können, ob das, was sie gerade gedenken zu essen, auch wirklich genießbar ist. Und wenn die Kinder soweit sind und der Verzicht auf jedes Besteck zur Majestätsbeleidung wird, dann geben Sie Ihrem Kind einen Löffel. Oder eine Gabel. Und dann
werden sie sich pieken. Ein-, zweimal. Vielleicht auch ein drittes mal. Aber auch das ist ein Lernprozess.
Und sollten die Kleinen anfangen wild mit der Gabel zu fuchteln und die Gefahr tatsächlich bestehen sollte, dass ein Auge darunter leiden muss, dann muss man eingreifen.
Wir haben, als das Interesse an unserem Besteck größer wurde, einen kleinen Löffel oder eine kleine Gabel hingelegt. Die war dann selbstverständlich interessanter als das Essen und es hat ewig
gedauert, bis aus dem obligatorischen Gabel festklammern auch ein mit der Gabel essen wurde. Aber mit einem Jahr aß er mit Löffel und Gabel (unter dem Beifall der Verwandtschaft, wie schön das
Kind doch essen kann – haha).
Alle Jahre wieder kommt der Sommer. Und auch die Kleinen sollen in den Genuss einer eisgekühlten Fruchtspeise kommen. Natürlich gesund, ohne Zusatzstoffe und vor allem ohne Zucker (ja natürlich sind Ausnahmen erlaubt).
Ich habe einen riesen Gefallen an den Eisförmchen von Nuk gefunden. Sie sind ideal für kleine Kinderhände und lassen sich einfach halten. Die kleinen Finger passen durch das Loch und können das Eis ohne Probleme halten. Der breite Rand auf dem die Eismasse sitzt verhindert zumindest teilweise, dass etwas auf die Hand tropft. Die Portion einer gefüllten Eisform empfinde ich als genau passend und auch das Herauslösen geht sehr leicht. Ein kleiner Nachteil: die Förmchen sind dazu gedacht, durch eine kleine Noppe verbunden zu werden, sodass die vier kleinen Förmchen im Gefrierfach aufrecht stehen. Diese Noppen sind bei der ersten Nutzung abgebrochen. Aber das stört nicht weiter, denn die Förmchen sind auch im Liegen dicht.
Hier gibt's die Nuk Eisförmchen …
Die einem Maleranzug nicht ganz unähnlichen Ärmellätzchen ersparen einem vor allem in der Anfangszeit ein komplett verklebtes Baby. Diese Lätzchen gibt es sowohl komplett aus Plastik oder aus Stoff. Beide Materialien haben ihre Vor- und Nachteile. Die Stofflätzchen kann man quasi nach einmaliger Benutzung waschen. Die Lätzchen aus Plastik sind zwar mehrfach verwendbar, da sie leicht abzuwischen sind, können aber nicht so gut gewaschen werden. Zudem finde ich den Tragekomfort fraglich.
Beide Arten kamen bei uns nicht lange zum Einsatz, auch wenn sie wie bereits erwähnt für den Anfang recht nützlich waren. Ich denke auf die Anschaffung kann verzichtet werden, oder man näht sie selbst (ich denke hier geht Nutzen eindeutig vor Schönheit).
Diverse Lätzchen könnt ihr schon recht günstig bei Amazon erwerben (siehe unten).